Neuigkeit

Austausch und Studienexkursion nach Litauen vom 25.3. bis 1.4. 2017

Der diesjährige Schüleraustausch nach Kleipeda / Litauen mit Schülerinnen und Schülern der Q2 fand unter dem Motto „Unternehmertum und Zukunft“ statt. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit diesem Thema gab es jedoch auch wieder ein vielfältiges kulturelles Programm:

Konferenz „Entrepreneurship- the guarantee of the future“

Während des Aufenthaltes in Litauen fand am Klaipedos Zemynos Gimnazija eine internationale Konferenz statt, welche sich mit Unternehmertum beschäftigte. An der Konferenz nahmen die Besucher des Einstein-Gymnasiums sowie Schüler und Lehrer aus den Niederlanden und Schüler und Lehrer des Zemynos Gimnazija teil. Zudem fanden mehrere Persönlichkeiten aus Kleipeda ihren Platz in der Schulaula, wie zum Beispiel Professoren der Universität von Kleipeda und Lehrer von anderen Schulen. Die Konferenz wurde am Dienstagnachmittag mit einer Debatte eingeleitet, an welcher Schüler aus Deutschland, den Niederlanden und Litauen teilnahmen. Diskutiert wurde die Frage, ob Geschäftstüchtigkeit oder eine ökonomische Ausbildung für einen erfolgreichen Unternehmer wichtiger ist. Am nächsten Tag begann dann die richtige Konferenz, auf welcher Präsentationen von Schülern und Lehrern aus allen drei Ländern gehalten wurden. Zwei Schüler aus Litauen moderierten auf Englisch und Litauisch die komplette Konferenz und übergaben jedem nach seiner Präsentation eine Urkunde. Von der AES berichtete Tim B. über das Planspiel Börse und Saskia D. über das Sozialpraktikum. 

Abwechslungsreich gestaltet wurde die Konferenz durch gelungene Tanzeinlagen der litauischen Schüler. Nach einer Mittagspause, wurden die Schüler in verschiedene gemischte Gruppen eingeteilt, um dort ihre Vorstellungen über die Zukunft zu diskutieren. Zuletzt stellte jede Gruppe (auch die Lehrer!) ihre Ideen vor, wie unsere Welt u.a. in Bereichen wie Medizin, Jobs und Haushalt in 50 Jahren aussehen könnte.

Bei unserem Schüleraustausch mit dem „Žemynos“ gimnazija“ in Klaipėda hatten wir außerdem die Möglichkeit, verschiedene Fabriken und Einrichtungen zu besichtigen.

Eine dieser Besichtigungen fand in einer von drei Notrufzentralen Litauens statt. Zunächst wurde uns eine Präsentation vorgestellt, die einige interessante Informationen über die Notrufzentrale enthielt. Jeder Anruf mit an die Nummer 110 wird über diese Zentrale angenommen, dann werden die Anrufe je nach Notfall weitergeleitet oder es werden Krankenwagen, die Feuerwehr oder die Polizei zum Unfallort geschickt. 120 Mitarbeiter nehmen aufgeteilt in zwei Schichten etwa 10.000 Anrufe täglich entgegen. Nur 1% dieser Anrufe sind Scherzanrufe und fast die Hälfte der Notfälle können ohne weiteren Einsatz behoben werden.

Bei der Süßigkeitenfabrik mussten wir zuerst durch eine Hygienekontrolle, wo wir unsere Jacken ausziehen und unsere Hände waschen mussten. Anschließend sollten wir Kittel und eine Kopfhaube anziehen. Danach hatten wir die Möglichkeit, zu sehen, wie die Süßigkeiten hergestellt werden. Daraufhin konnten wir unsere eigenen Süßigkeiten mithilfe von Fachpersonal herstellen.

Kulturelles Programm

Kurische Nehrung

Am Donnerstag, den 30. März haben wir einen Ausflug zusammen mit der holländischen Austauschschülern zur Kurischen Nehrung gemacht. Die Kurische Nehrung wurde von der UNESCO 2000 zum Weltkulturerbe erklärt. Sie ist 98 km lang und davon gehören 52 km zu Litauen. Um 9 Uhr ging es los in Richtung Hafen Klaipeda, wo die Fähre uns auf die Halbinsel (litauisch Kuršių nerija) überführte. Angekommen auf der Halbinsel ging es zuerst zum höchsten Berg der Insel, dem sogenannten Hexenberg in Juodkrantė. Um den Berg standen auf einem langen Pfad in kleineren Abständen geschnitzte Holzskulpturen. Jede Skulptur symbolisierte eine Geschichte aus der litauischen Sagenwelt, die von den litauischen Schülerinnen und Schülern vorgetragen wurden. Danach ging es weiter zu den Toten Dünen die zwischen Juodkrantė und Pervalka liegen. Ein langer Weg führte uns durch die Dünen zu einem fantastischen Ausblick. Zum Mittagessen ging es in ein traditionelles litauisches Restaurant. Am Nachmittag ging es mit dem Bus weiter zu beeindruckenden Dünen, von denen aus wir die schwer bewachte russische Grenze besichtigen konnten. Anschließend besichtigten wir das Thomas Mann Haus. Dies zeigte uns einen Einblick in das Leben von Thomas Mann. Zum Abschluss wurde noch der Strand von Neringa besucht, um Bernstein zu sammeln und ein paar Bilder zur Erinnerung zu machen.

Cold War Museum

Das Cold War Museum ist eine unterirdische Militärbasis und wurde 1960 von den Sowjets erbaut. Diese Militärbasis wurde gebaut um eine militärische Übermacht gegenüber den USA zu erhalten. Die Hauptwaffe der Militärstation waren 4 nukleare R12 Raketen mit einer Länge von 23 Metern. Gerade der Abschussbereich unter der großen Kuppel machte besonders Eindruck auf die Schüler/-innen. Aber auch andere Waffen und die Komplexität der Militärstation waren beeindruckend und interessant. Sie vermittelten zudem einen Eindruck vom Wettrüsten während des Kalten Krieges. Am Schluss konnte man noch Fotos von sich selber und mit Freunden in der damaligen Militäruniform machen.

Fort IX in Kaunas

Fort IX ist eine unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg in Kaunas fertiggestellte Festungsanlage, die heute als Gedenkstätte für die Opfer von Verfolgung und nationalsozialistischen Massenmordes dient. Es wurde 1902 erbaut und diente den Deutschen von 1941 bis 1945 als Vernichtungslager von Juden und anderen Gefangenen. Mehr als 10000 Juden – viele auch aus Deutschland - wurden hier bestialisch umgebracht. Heutzutage erinnern viele Gedenktafeln an der Festungsanlage an diese Verbrechen. An dieser Besichtigung haben nur die deutschen Austauschschüler auf dem Rückweg von Kleipeda nach Vilnius teilgenommen.

Der Gegenbesuch der Schülerinnen und Schüler aus Kleipeda findet vom 15.-20.Mai statt.

 

Berichte von Lisa B., Tim B., Saskia D., Hakan K., Moritz L., Pascal S., Sebastian S. und Kim W.