Bilingualer Unterricht an der AES

Was ist bilingualer Unterricht?

Bilingualer Unterricht bedeutet Unterricht in einem Sachfach in dem die Unterrichtssprache eine  moderne Fremdsprache ist.

An der Albert-Einstein-Schule betrifft dies die Fächer Erdkunde und Geschichte, die in englischer Sprache unterrichtet werden.

Der Unterricht in den beiden Sachfächern behandelt alle im Lehrplan verbindlich vorgegebenen Unterrichtsinhalte.

Warum bilingualer Unterricht?

„Die Sprache ist der Schlüssel zur Welt“ (Wilhelm von Humboldt)

Durch unsere zunehmend globalisierte Welt hat die Mehrsprachigkeit einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Seit 1999 bieten wir mit dem bilingualen Unterricht an unserer Schule unseren Schülern die Möglichkeit, ihre Kenntnisse in der englischen Sprache quasi nebenbei zu erweitern. Der Sachfachunterricht in der Zielsprache Englisch ist eine Ergänzung zum gewohnten Fremdsprachenunterricht und stellt eine deutliche Förderung der Sprachpraxis dar.

Viele Schulversuche und Studien zum bilingualen Unterricht in ganz Deutschland haben ergeben[1], dass bilingualer Unterricht 

  • Sprachhemmungen abbaut
  • das Verständnis der Fremdsprache verbessert und einen souveräneren Umgang damit ermöglicht
  • die kommunikative Kompetenz (allgemein) verbessert
  • das Selbstvertrauen stärkt
  • Schüler für andere Kulturen und Länder sensibilisiert
  • eine stärkere Offenheit und Toleranz entwickelt

Studien haben ebenfalls ergeben, dass die Konzentrationsfähigkeit von Schülern durch den Bili-Unterricht gesteigert wird.

Damit haben Schüler bessere Startchancen im späteren Studium oder Berufsleben.

Wer heute z. B. in einem naturwissenschaftlichen Fachgebiet einer Hochschularbeitsgruppe mit internationalen Kontakten angehört, benötigt ausgeprägte Englischkenntnisse. Wissenschaftliche Veröffentlichungen sind in Englisch abgefasst, auf Kongressen wird Englisch gesprochen. Auch verlangen viele deutsche Universitäten von ihren Studierenden inzwischen englische Sprachzertifikate.
Unternehmen und Universitäten, die ein Duales Studium anbieten, legen zunehmend Wert auf fremdsprachliche Qualifikationen.
 


[1] Siehe Bericht der Kultusministerkonferenz „Konzepte für den bilingualen Unterricht – Erfahrungsbericht und Vorschläge zur Weiterentwicklung“, 17.10.2013

Wie wird bilingualer Unterricht an der AES durchgeführt?

An der Albert-Einstein-Schule wird keine bilinguale Profilklasse gebildet, sondern der bilinguale Unterricht steht allen Schülern offen.

Daher findet im Jg. 7 ein erweiterter Fremdsprachenunterricht für alle Klassen statt, in dem durch die Englischlehrkräfte erste Einblicke in Themen der bilingualen Sachfächer gegeben und erster Fachwortschatz aufgebaut wird.

Auf diese Weise können alle Schüler in den bilingualen Unterricht ‚hineinschnuppern‘ und dann entscheiden, ob sie für den Rest der Mittelstufe am bilingualen Unterricht teilnehmen möchten.

Im 2. Halbjahr des Jahrgangs 7 bieten wir ausführlich Gelegenheit zur Information und zur individuellen Beratung. Gegen Ende des Sommerhalbjahres können Eltern dann für Ihr Kind den bilingualen Unterricht für die Klassen 8, 9 und 10 beantragen.

Die Schüler, die in den bilingualen Unterricht aufgenommen wurden, nehmen dann ab Jahrgang 8 in dem im jeweiligen Jahrgang vorgesehenen Sachfach am bilingualen an Stelle des deutschsprachigen Unterrichts teil. Dabei umfasst der bilinguale Unterricht eine Fachstunde mehr als der deutschsprachige Unterricht.

Die Verteilung der Fächer ist derzeit:

  • Jg. 7 : Erweiterter Englischunterricht
  • Jg. 8 : Erdkunde
  • Jg. 9 : Politik und Wirtschaft
  • Jg. 10: Geschichte

In der Oberstufe besteht die Möglichkeit im Fach Geschichte weiterhin am bilingualen Unterricht teilzunehmen, sofern die Anmeldezahlen eine Kursbildung ermöglichen.

Zum Ende der Jahrgangsstufe 10 und zum Abschluss der Oberstufe wird die Teilnahme am bilingualen Unterricht durch die Vergabe eines Zertifikates bestätigt.

Was sollten Eltern und Schüler bei der Wahl wissen?

Der bilinguale Unterricht findet vornehmlich in der Zielsprache statt. Im Unterricht entstehen jedoch keine Nachteile für das Fachwissen, da sehr sprachsensibel unterrichtet wird und die fachlichen Inhalte im Vordergrund stehen. Außerdem ist der bilinguale Unterricht mit einer Zusatzstunde ausgestattet, damit langsamer vorgegangen und das Gelernte geübt und gefestigt werden kann.

Trotzdem entsteht für die Schüler im Unterricht in der Fremdsprache ein erhöhter Vor- und Nachbereitungsaufwand (Vokabelarbeit, vermehrte Übungen, sprachbezogene Hausaufgaben). Daher sollten die Teilnehmer des bilingualen Unterrichts über ein zufriedenstellendes Arbeitsverhalten verfügen und die Teilnahme aus eigenem Antrieb wollen. Auch befriedigende Englischkenntnisse und eine erhöhte Bereitschaft Vokabeln zu lernen sollten gegeben sein, auch wenn sprachliche Fehler – sowohl mündlich wie schriftlich – nicht in die Benotung des Faches eingehen.