Literatur im Gespräch

Leser treffen Autoren

… ist eine Literaturreihe, die 2003 an der Albert-Einstein-Schule gegründet wurde. Sie findet regelmäßig statt und hat sich inzwischen sowohl für die Schule als auch für Maintal zur Tradition etabliert. In einer Kernzeit von zwei Wochen, die nach den jeweiligen Herbstferien liegen, kommen zehn bis vierzehn Autorinnen und Autoren zu Lesungen und Diskussionen an die AES. Sie stellen Lyrik oder Prosa vor, aber auch Sachbücher, häufig mit historischem Hintergrund, oder sie halten Lichtbildvorträge über Erlebtes und dann in Buchform Festgehaltenes. Literatur ist also in dieser Zeit an der Schule ganz präsent und erregt Aufmerksamkeit. Die Veranstaltung wird über die Presse, an deren Arbeit sich auch die Schülerinnen und Schüler der AES beteiligen dürfen, auch außerhalb der Schulgemeinde intensiv wahrgenommen.

Bei der Vielfalt der Ziele von "Literatur im Gespräch" steht die Motivation junger Menschen im Vordergrund. "Einen Autor selbst kennen zu lernen, ihm Fragen stellen zu können, das macht neugierig, das macht Lust zu lesen", so jedenfalls sahen das Schülerinnen und Schüler, die vom HR interviewt wurden, nachdem sie die Literaturreihe miterlebt hatten. Wir wollen diese Neugier aufrecht erhalten und weiter fördern und vertrauen dabei ganz auf die Schriftsteller selbst, deren Vielfalt und Verschiedenartigkeit Garantinnen dafür sind, dass ein breites Publikum angesprochen werden kann. Dabei kommt zuerst der Spaß an der Begegnung, dann die Lust an der Lektüre und danach vielleicht eine Zukunft als "Leseratte".

Der Lust an der Vielfalt ist es geschuldet, dass "Literatur im Gespräch" im jeweiligen Jahr zunächst einmal kein Thema hat, sondern die einzelnen Autoren ins Zentrum stellt. Dennoch ergeben sich meistens doch thematische Schwerpunkt, die mit dem Schulalltag verknüpft sind. Die Beschäftigung mit der NS-Vergangenheit, das Kennen lernen der deutschen Teilung und ihrer Folgen seit der Wiedervereinigung, spannende Krimis für alle Altersstufen und Selbsterfahrung und Grenzgängertum tauchen immer wieder als solche Themenschwerpunkte auf.

Die Literaturreihe wendet sich an Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen, die jeweils im Klassen- bzw. Kursverband die Lesungen besuchen und so Gelegenheit haben, sich über ihre Erlebnisse auszutauschen. Seit 2005 sind Schreibwerkstätten hinzugekommen, in denen die Jugendlichen selbst kreativ arbeiten und – wie einige, die bereits mitgemacht haben, meinten – sich selbst besser kennen lernen können.

"Literatur im Gespräch" ist gleichzeitig ein Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt Maintal. Die Schule öffnet sich, und außer der Schulgemeinde, also Elternvertretern, Mitarbeitern der Präsenzbibliothek und Fördervereinsmitgliedern, sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger Maintals herzlich eingeladen. Wir danken der Stadt Maintal, die uns hier finanziell und logistisch unterstützt. Die Schule ist so über die Brücke der Literatur eng mit der Stadt verbunden – und umgekehrt. Dieser erfreulichen Tatsache ist es auch geschuldet, dass wir erst kürzlich unseren Untertitel geändert haben: Aus "Schüler treffen Autoren" wurde "Leser treffen Autoren".

Unsere Reihe verdankt die Vielzahl an Autorinnen und Autoren, die eingeladen werden können, zahlreichen Förderern. Dauerhaft werden wir vom "Verein der Freunde und Förderer der AES" begleitet. Alle Sponsoren werden auf den jeweiligen Programm-Plakaten und in der Presse bekannt gegeben. Das stützende Interesse so vieler  an schulischer Arbeit ist uns ein weiterer Indikator für die Akzeptanz von "Literatur im Gespräch" im Umfeld.    

Barbara Bingel, Thomas Langenfeld