Albert Einstein Gymnasium

Rund 100 Schülerinnen und Schüler sowie zahlreiche Lehrkräfte und auswärtige Gäste nahmen an der Lesung im Atrium des Gymnasiums teil. 

Die Reihe "Literatur im Gespräch" wird vom Litertaturteam des Albert-Einstein-Gymnasium veranstaltet. Jährlich in den Monaten Oktober und November werden Autorinnen und Autoren zu Lesungen an das Maintaler Gymnasium eingeladen. In diesem Jahr ist es bereits die 20. Ausgabe der Lesereihe, weshalb der Schulleiter der Begründerin Barbara Bingel zu Beginn der Veranstaltung einen Blumenstrauß überreichte. Die Veranstaltungen richten sich sowohl an die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums als auch an Publikum aus dem Main-Kinzig-Kreis. Zu den diesjährigen Gästen gehörten unter anderem der preisgekrönte Autor Andreas Maier, der die Reihe eröffnete, und der bekannte Physiker Professor Fritz Siemsen. 

Zum Abschluss der diesjährigen Veranstaltungsreihe konnten Schulleiter Claus Wörn und seine Stellvertreterin Saskia Heber nun den ehemaligen Spitzenpolitiker Dr. Peter Tauber begrüßen. Tauber war von CDU-Generalsekretär unter Angela Merkel und danach Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium. Im Jahr 2021 zog er sich aufgrund einer schweren Erkrankung aus der Berliner Politik zurück. Der promovierte Historiker ist heute als Geschäftsführer eines Unternehmensverbandes sowie als Autor und Berater tätig. 

In seinem Anfang 2023 erschienenen Buch "Mutmacher: Was uns endlich wieder nach vorne schauen lässt" stellt Peter Tauber inspirierende Menschen mit ihren Lebensgeschichten vor. Wie Tauber sagt, sei es ihm wichtig, mutige und lebensbejahende Menschen mit ihren Erfahrungen als Vorbilder für eine offene Gesellschaft vorzustellen. Exemplarisch stellte Peter Tauber den Schülerinnen und Schülern die Erfahrungen und das Schicksal des Sohnes des im Jahr 2019 ermordeten Regierungspräsidenten Walter Lübcke vor. Lübcke war u.a. aufgrund seines Einsatzes auf dem Höhepunkt der Flüchtlingswelle in den Jahren 2015/16 einem Mordanschlag zum Opfer gefallen. Sein Sohn setzt sich heute umso mehr für den Erhalt unserer Demokratie ein. Ebenso sprach Tauber über den Friseur Danny Beuerbach, der Kinder über das Haareschneiden fürs Lesen begeistert und Michelle, einer Soldatin, deren sehnlichster Wunsch nach einem Auslandseinsatz erfüllt wurde und sie dabei fast das Leben gekostet hätte, und die sich in den Alltag und sogar den Dienst zurück gekämpft hat.

Mit seinem Buch wolle er unter anderem zeigen, wie wichtig es ist, für einen starken gesellschaftlichen Zusammenhalt einzutreten. Die Lebensgeschichten solcher trotz mancher Schicksalsschläge positiv nach vorne schauenden Menschen müssten viel stärker im Vordergrund stehen. Sie verdienten es, mehr Aufmerksamkeit zu erhalten, als die vielen lauten, negativen und wütenden Gruppen.

Dr. Peter Tauber über seinen Besuch: "Über die Einladung und das Interesse des Albert-Einstein-Gymnasiums habe ich mich sehr gefreut. Maintal gehörte in meinen ersten vier Jahren im Bundestag zu meinem Wahlkreis, den ich als direkt gewählter Abgeordneter vertreten durfte. Es war meine erste Lesung mit meinem Buch "Mutmacher" an einer Schule und vor so vielen jungen Menschen. Die Menschen, die ich mit ihren Erfahrungen und Lebensschicksalen in meinem Buch vorstelle, sind mir ans Herz gewachsen. Es ist eine Freude, deren Geschichten und Erfahrungen mit den Schülerinnen und Schüler zu teilen." 

"Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, Peter Tauber für eine Lesung an unserer Schule zu gewinnen", sagte Claus Wörn, Schulleiter des Albert-Einstein-Gymnasiums. "Unsere Schülerinnen und Schüler profitieren von dem Blick, den die Reihe Literatur im Gespräch ihnen eröffnet. Der Vortrag von Dr. Peter Tauber aus seinem Buch "Mutmacher" war inspirirend für alle Zuhörerinnen und Zuhörer. Selten habe ich das große Atrium unserer Schule mit so vielen Schülerinnen und Schülern so aufmerksam und still erlebt. Für den spannenden Einblick in seine politische Karriere und seine Geschichten von Menschen, die ihr Leben mit allen Höhen und Tiefen meistern, danken wir unserem Gast ganz herzlich. Und natürlich hoffen wir, dass er das Albert-Einstein-Gymnasium in guter Erinnerung behält und bei einer nächsten Gelegenheit wieder unser Gast ist."