Neuigkeit

Einsteiner lesen auf der Frankfurter Buchmesse

Ich konzentrierte mich und sprach einen überflüssigen Satz ins Mikrofon, augenblicklich hörte ich meine Stimme mir ins Ohr rufen. Vor Schreck zuckte ich zusammen, schaltete auf Durchzug und merkte nur noch, dass meine Stimme ungewöhnlich hoch klang, als ich anfing zu lesen.

Am Sonntag, den 14. Oktober, hatten wir – die Schülerinnen Luisa Schlüter, Clara Hofstätter, Annalena Lang und Laura Groote – die Möglichkeit, unsere selbstgeschriebenen Texte auf der Frankfurter Buchmesse vorzutragen. Die entstandenen Gedichte und Kurzgeschichten wurden in der Anthologie „Mal ist da diese Steinschicht über meinem Herzen, mal ist sie da nicht. Oder: Freiheit sucht Weg!“ veröffentlicht und vom Verlag „Edition Faust“ auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt. Diese Premiere werden wir so schnell nicht vergessen. Von uns haben zehn Texte, die wir in den letzten drei Jahren in der Schreibwerkstatt der AES (dienstags, 13:30 Uhr bei Fr. Nußbaum) geschrieben haben, Eingang in das Buch gefunden. Unsere AG „SchreibKunst“ geht auf eine Initiative des Hessischen Kultusministeriums zurück. 2016 bekamen zehn hessische Schulen die Möglichkeit, in der Schule eine Schreibwerkstatt einzurichten, die von jeweils einem Autor in Form von Workshops unterstützt wurde. Unsere Schule wurde eineinhalb Jahre lang vom Poetry Slammer Lars Ruppel begleitet.

Das Kultusministerium ermöglichte uns Schülern nun, die besten Texte in einer Anthologie zu veröffentlichen und auf der Buchmesse zu präsentieren. An diesem Samstagvormittag war es endlich so weit, um halb elf haben wir uns mit den Vertretern des Faust-Verlags und des Ministeriums vor dem Messegelände getroffen. Dort kamen wir durch die vielen, teils wie Buchcharaktere verkleideten Menschen und die Pflückgedichte an den Bäumen schon einmal in Stimmung und besprachen den uns bevorstehenden Tag. Mittags fand dann die erste Kurzlesung aus „Freiheit sucht Weg“ am Stand des Verlags unter der Moderation von Silke Scheuermann (Schriftstellerin) und Dalibor Marković (deutschsprachiger Poetry Slam Meister 2014) statt.

Danach bekamen wir die Gelegenheit, uns die Buchmesse anzusehen. Um 15 Uhr startete dann am Stand des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst die zweite Lesung, die Luisa mit ihrem titelgebenden Gedicht eröffnete. Nach ihrer Lesung erklärte Luisa den Zuhörern lächelnd: „Besonders schön ist für mich, dass es sich dabei um meine Lieblingszeilen handelt.“

Es war wirklich schön, die zum Teil noch vom „Literarischen Picknick“ des letzten Jahres bekannten Gesichter wieder zu sehen und sich mit Leuten zu unterhalten, die die eigene Leidenschaft teilen. In solchen Gruppen herrscht eine unvergleichbar kreative Atmosphäre, die süchtig macht.

Annalena L., E-Phase