Exchangels – Spread your wings and fly away

Hey!

Mein Name ist Lena und ich habe während meines 10. Schuljahres ein Auslandshalbjahr in dem „Lone Star State“ der USA gemacht – Texas. Um genau zu sein, war ich in der Nähe von Dallas.
Im Großen und Ganzen kann ich es echt empfehlen, denn man lernt das Gastland bei einem Auslandsaufenthalt ganz anders kennen wie im Urlaub. Man besucht es nicht nur, sondern lebt dort und wird ein Teil davon.
Das Beste an meinem Leben dort war wohl meine Gastfamilie, in die ich wirklich gut gepasst habe! Neben meinen Gasteltern hatte ich noch eine 13-jährige Gastschwester und 4 Hunde.
Natürlich ging ich dort auch auf eine High School, was auch eins der größten amerikanischen Klischees ist. Meine High School war riesig, was mir die Möglichkeit gegeben hat, den amerikanischen School Spirit mal selbst zu erleben – und ja es gibt ihn wirklich! Um wirklich zu verstehen was ich meine, muss man es wahrscheinlich selbst erlebt haben, aber zum Beispiel wurde jeden Freitag das Football Team angefeuert und die ganze Schule war stolz aufeinander. Die Lehrer, und vor allem die Coaches, haben außerdem ein eher freundschaftliches Verhältnis zu ihren Schülern, was zwar sehr entspannt ist, aber wer glaubt etwas lernen zu können, der hat sich vertan.
 

Durch die große Schule durfte ich auch viele Leute kennenlernen, die meine Zeit dort sehr geprägt haben. Darunter zählt zwar sehr positives, aber auch negatives. Auch von anderen Austauschschülern habe ich schon gehört, dass die Amerikaner oft mehrere oberflächliche Freundschaften haben statt wirklich enge Freunde. Es dauert also eine Weile bis man weiß wer wirklich mit einem befreundet sein möchte oder wer nur an der Tatsache interessiert ist, dass man Austauschschüler ist. Meine tatsächlichen Freunde habe ich im Endeffekt nicht in der Schule sondern in einer Jugendgruppe bei mir im Ort gefunden. Zufälligerweise gingen wir aber trotzdem auf dieselbe High School und sobald ich diese Leute dann mal gefunden hatte, wurde meine Zeit dort noch besser.
Neben der Zeit in Amerika war auch die Zeit der Vorbereitung und Vorfreude total schön! Durch meine Organisation AIFS konnte ich schon im Voraus viele nette Leute treffen, mit denen ich mich bei den Orientation Days in New York City richtig angefreundet habe. Dieser Kontakt besteht natürlich auch heute noch und auch wenn diese Personen teilweise am anderen Ende der USA gelebt haben, tat es immer gut zu wissen, dass man nicht alleine ist, denn egal wie viele schöne Momente so ein Erlebnis hat – so viele Schattenseiten gibt es auch. Das ist aber ziemlich normal, wenn man bedenkt, dass man tausende Kilometer gereist ist, um mit einer Familie zu leben mit der man vorher höchstens mal gefacetimed hat. Es herrscht eine andere Kultur, es wird eine neue Sprache gesprochen, das Haus kennt man nur von Fotos und die Menschen an der Schule hat man noch nie gesehen.

Das mag sich jetzt vielleicht etwas angsteinflößend anhören und auch wenn ich reisen schon zu einem meiner Hobbys zählen kann und noch nie Heimweh hatte, gab es durchaus Zeiten in denen ich mir meine Freunde und Familie gewünscht habe. Nicht, weil mir die Zeit dort keinen Spaß gemacht hat, sondern weil weder die Leute mich sehr gut kannten noch war das umgekehrt der Fall. Manchmal wünscht man sich Personen, die einen kennen und denen man vertrauen kann. Aber auch diese Gedanken gehören dazu! Denn egal in welches Land man geht oder wie toll die Gastfamilie ist - kein Auslandsaufenthalt ist perfekt! Es braucht eine Zeit bis sich alles normalisiert und so war es auch bei mir. Trotz dieser schlechteren Zeiten würde ich das Programm aber definitiv weiter empfehlen, wenn man die Möglichkeit dazu hat! Man bekommt die Chance sich selbst mal völlig neu kennenzulernen und sich Herausforderungen zu stellen, denen man sich im Heimatland nie stellen müsste.
Ich finde man merkt im Ausland richtig, dass man halt doch mit seinen Aufgaben wächst!

Also guten Flug und eine schöne Zeit,

Lena :)

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