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Der Greta-Thunberg-Geist im Atrium der AES

„Demokratie stärken!“: Podiumsdiskussion mit Maintaler Lokalpolitikern findet positive Resonanz

Mit einer Podiumsdiskussion, an der mehr als 200 Oberstufenschülerinnen und -schüler teilnahmen, eröffnete die Albert-Einstein-Schule am vergangenen Freitag eine Veranstaltungsreihe, die unter der Thematik „Demokratie stärken!“ steht.

Vor dem Hintergrund der weltweiten Entwicklung, in der die Demokratie immer mehr in schweres Wasser gerät, will die Schule ein Zeichen setzen und ihre Schülerinnen und Schüler für Demokratie und Grundrechte sensibilisieren Als Nächstes ist am 23. Mai ein „Tag der Grundrechte an der AES“ geplant, an dem sich die ganze Schule in allen Jahrgangsstufen eben mit diesem Thema „Grundrechte“ eingehend befassen wird. 

Eine enge Zusammenarbeit ist bei der Thematik „Demokratie stärken!“ auch zwischen der Freiwilligenagentur „Maintal aktiv“ und der Schule anvisiert. So wird eine Vertreterin der Freiwilligenagentur am „Tag der Grundrechte an der AES“ eine Plakataktion zu den Grundrechten vorstellen und für einen Besuch einer Stadtverordnetenversammlung werben. Auch während der Projektwoche an der AES Ende Juni wird es gemeinsame Aktionen geben.

Die Podiumsdiskussion am Freitag, zu der der gesellschaftswissenschaftliche Fachbereich II und das Fach Politik und Wirtschaft eingeladen hatten und die unter dem Thema „Was bedeutet die EU für die kommunale Ebene?“ stand, fand eine ausgesprochen positive Resonanz. Zwei Wochen vor den Europawahlen und den an der Schule stattfinden Juniorwahlen sollte ein ganz spezieller Maintaler Blick auf Europa gewagt werden. Einer der Politiker, Martin Fischer, äußerte sich hinterher, dass solche Veranstaltungen ein Zeichen der Hoffnung seien in einer immer unübersichtlicher werdenden politischen Landschaft. Er machte sogar den "Greta-Thunberg-Geist" im Atrium aus. 

Auf dem Podium hatten Vertreter der fünf in der Stadtverordnetenversammlung Maintal vertretenen Fraktionen Platz genommen: Sebastian Maier und Martin Fischer, die Fraktionsvorsitzenden von SPD und CDU, Friedhelm Duch und Klaus Gerhard, die stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen und der FDP, und Rolf-Dewet Klar, ehrenamtliches Magistratsmitglied und Vertreter der WAM.

Das Fach Politik und Wirtschaft hatte die Veranstaltung in die Themenblöcke Wirtschaft und Soziales, Klimapolitik, Demokratie und Menschenrechte, Außen- und Sicherheitspolitik und Die Zukunft der EU unterteilt. Fragen zu so unterschiedlichen Themen wie Türkei, Flüchtlingskrise, Vorratsdatenspeicherung oder Bau von Windkrafträdern sorgten dann für eine lebendige und teilweise auch kontroverse Aussprache, bei der bis zum Ende ein hoher Grad von Intensität und Aufmerksamkeit spürbar war.

Friedhelm Duch wies nach der Veranstaltung noch einmal darauf hin, dass die Parteien zu überaltern drohen und dass die Parteien dringend junge Menschen brauchen, die sich politisch engagieren wollen. Klaus Gerhard betonte, dass man die Schüler ermuntern wolle, sich für ein demokratisches Europa zu entscheiden. Sebastian Maier sagte: „Unser Ziel ist es, Demokratie zu leben. Das bedeutet auch, die Diskussion mit den Menschen zu führen, die in der Stadt wohnen. Und dazu gehören natürlich auch die Schülerinnen und Schüler.“ Bernhard Siever, der Fachbereichsleiter des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes II, zog ebenfalls ein positives Fazit der Veranstaltung: „Ich fand, dass die Politiker sehr authentisch und ehrlich waren. Man hat gemerkt, dass sie die Schüler erreicht haben, es war keine wirkliche Distanz spürbar. Das ist bei den Schülern gut angekommen.“

Sowohl von Schüler- als auch von Politikerseite wurde nach der Podiumsdiskussion der Wunsch laut, dass man diesen Austausch zwischen Maintaler Lokalpolitikern und der Schülerschaft der AES in Zukunft fortsetzen sollte. In diesen Kontext gehört auch eine noch engere Kooperation mit der Stadt Maintal. Eine Zusammenfassung der Veranstaltung mit den Höhepunkten der Diskussion und einigen Interviews ist auf der Homepage des Stadtparlamentfernsehens zu sehen.

Bernhard Siever