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Litauen-Austausch

Sveiki atvyk? ? Lietuv?! Schüleraustausch nach Litauen

In der Woche vom 18. April bis zum 25. April besuchten 11 Schüler und Schülerinnen der AES gemeinsam mit Herr Lüderwaldt, Herr Glässel und Frau Bingel die Litauische Hauptstadt Vilnius und die Hafenstadt Klaipeda, in der die Schüler bei ihren Austauschpartnern wohnten, die bereits im März die AES besucht hatten.

Los ging die Reise am Samstagmorgen. Alle waren aufgeregt, gespannt und neugierig, was uns wohl in Litauen erwarten würde. Zwar hatten wir alle schon ein paar Erfahrungen gesammelt, als uns die Litauer in Maintal besucht hatten, jedoch wusste von uns niemand so Recht, was das Land Litauen überhaupt ausmachte. Welche Sehenswürdigkeiten gibt es? Gibt es leckere, landestypische Gerichte? Und wie sind die Litauer selbst? Alles Fragen, die uns in den folgenden Tagen beantwortet werden würden.                                 

Nach einem Abend in der Hauptstadt Vilnius, ging es am nächsten Tag mit dem Zug nach Klaipeda. Dort erwarteten uns bereits unsere Austauschpartner am Bahnhof und begrüßten uns mit Umarmungen und sogar Geschenken. Wir alle fühlten uns sofort wohl und freuten uns auf die nächsten Tage!

Am nächtsten Tag machten wir uns, nach einem herzlichen Empfang in der Schule, zu Fuß auf den Weg in die Innenstadt von Klaipeda. Der Stadtrundgang war sehr interessant, da unsere Austauschpartner selbst uns über die Sehenswürdigkeiten Klaipedas informierten. Wir besichtigten Denkmäler, die Altstadt, den Hafen und vieles mehr.

Anschließend zeigten uns unsere Austauschpartner das, was sich wahrscheinlich die meisten unter Litauen vorstellen: Die Ostsee.

Trotz der Kälte und des heftigen Windes bewunderten wir alle den Ausblick mit Begeisterung, machten Fotos und manche wagten sich sogar direkt ans Wasser. Perfekt abgerundet wurde der Tag durch den Sonnenuntergang am Strand.

Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus zum Hafen und fuhren dann mit der Fähre auf die Kurische Nehrung. Ein 98 km langer Landstreifen zwischen Klaipeda und Lesnoi (Russland). 52 km davon gehören zu Litauen und die anderen 64 km zu Russland. Außerdem trennt dieser Landstreifen die Ostsee und das Kurische Haff.

Die Kurische Nehrung zeichnet sich durch ihre atemberaubende Natur und natürlich die Strände und Dünen aus, wo wir alle hofften, Bernstein zu finden.

Wir wanderten auf den sogenannten „Hexenberg“, wo es viele Holzfiguren zu bewundern gab, besichtigten die große Dünenlandschaft, und machten uns dann zu Fuß auf den Weg zur Russischen Grenze. Nachdem wir uns auch noch kurz das Ferienhaus von Thomas Mann angeschaut hatten, ging es auch schon wieder zurück nach Klaipeda. Im Nachhinein war der Ausflug auf die Kurische Nehrung definitiv ein Highlight der Reise. Von der Natur und besondern den Dünen erzählten wir alle noch lange unseren Austauschpartnern und unseren Familien zu Hause in Deutschland.

Die Zeit verging wie im Flug und so war der nächste Tag auch schon unser letzter Tag in Klaipeda.

An der Schule fand eine Konferenz zum Thema „Krieg, der Schicksal der Völker, Staaten und Menschen verändert hat“ anlässlich des 70. Jahrestages nach dem 2. Weltkrieg statt. Dazu hatten wir alle Präsentationen zum Thema Holocaust, Deutschlands Beziehung zu Russland und Multikulturalismus in Deutschland vorbereitet. Vor den Lehrern des Klaipeda Zemyna Gymnasiums und vor Schülern anderer Schulen Klaipedas trugen wir diese  vor und hörten uns auch Präsentationen von den Litauern selbst an. Es war interessant, den Standpunkt der Litauer zu Themen wie Nationalsozialismus oder Russland zu hören und auch wir hatten Spaß daran, unseren Standpunkt dazu mit den Litauern zu teilen.

Den Rest des Tages verbrachten wir mit unseren Austauschpartnern, kauften noch ein paar Souvenirs und trafen uns dann alle zum Abendessen, um unsere Zeit in Klaipeda ausklingen zu lassen.

Am nächsten Morgen hieß es dann auch schon „Sudie!“, denn es war Zeit uns von unseren Austauschpartnern zu verabschieden. Der Abschied fiel uns allen schwer, denn selbst in der kurzen Zeit hatten sich bereits Freundschaften etabliert und keiner konnte es so richtig glauben, dass unsere Zeit in Klaipeda bereits vorbei war. Wir alle hatten neue, internationale Freundschaften geschlossen, die sicherlich niemand von uns mehr missen möchte.

Anstatt direkt nach Vilnius weiterzufahren, machten wir einen Zwischenstopp in Kaunas, wo wir das IX fortas (dt. Neuntes Fort) besichtigten. Hierbei handelte es sich um eine Festungsanlage, welche heute als Gedenkstätte für die Opfer stalinistischer Verfolgung dient. Selbstständig besichtigten wir das Museum und wurden dann durch das Fort geführt. Die Führung war sehr interessant und unterstrich noch einmal die Erfahrungen, die wir bereits in Bezug auf Litauens Bezug zu Russland gemacht hatten.

Anschließend ging es dann mit dem Bus weiter nach Vilnius. Wir besichtigten die Altstadt, die vielen großen, orthodoxen Kirchen und nutzten den letzten Tag noch einmal, um die Hauptstadt Litauens selbstständig zu besichtigen und kennen zu lernen. Vilnius hat nur etwa 500.000 Einwohner, jedoch besitzt es eine wunderschöne Altstadt mit teilweise noch sehr traditionellen, aufwendig verzierten Gebäuden. Nachdem wir alle die Sehenswürdigkeiten und Souvenirshops der Stadt besichtigt hatten, gingen wir alle gemeinsam Abendessen und am nächsten Morgen ging es auch schon wieder zurück nach Frankfurt.

Wir alle hatten sehr großen Spaß an diesem Austausch und werden die Erfahrungen, die wir gemacht haben, niemals vergessen. Außerdem möchten wir uns bei Herr Lüderwaldt, Herr Glässel und Frau Bingel bedanken, dafür dass sie es uns ermöglicht haben, ein neues Land und eine neue Kultur kennen zu lernen und internationale Freundschaften zu schließen. Wir  möchten jeden dazu motivieren, auch an diesem Austausch teilzunehmen. Viele stellen sich nun vielleicht die Frage „Warum Litauen?“, aber genau das war für viele von uns der Anreiz. Welche Erfahrungen werde ich in einem Land machen, von dem ich kaum etwas weiß? Wann werde ich jemals wieder die Möglichkeit haben, nach Litauen zu fahren? Was ist eigentlich Litauen? Genau das war es, was den Austausch für viele von uns so aufregend machte. Es war eine tolle, unvergessliche Erfahrung!

Von: Selina Stahl, Q2c