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Russischer Atomdeal mit Japan - Schüler machen Politik

Die internationale Staatengemeinschaft reagiert empört auf die Aufkündigung des Atomwaffensperrvertrages durch Russland und Japan, die ihrerseits in einer diplomatischen Offensive die Wogen zu glätten versuchen.

45 Schülerinnen und Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums Maintal und der Hanauer Hohen Landesschule unter Leitung ihrer Lehrer Dieter Klein und Dennis Steiner lenkten für 4 Tage von Schloss Schney bei Lichtenfels aus die Geschicke unserer Erde, indem sie Pol&IS spielten. Das bedeutet „Politik und Internationale Sicherheit“ und ist ein die globale politische Situation abbildendes Simulationsspiel, das an der Kölner Universität entwickelt und seit den 90er Jahren von Jugendoffizieren der Bundeswehr mit Schülern durchgeführt wird.

Wie schwierig die Gestaltung von Politik mit dem Ziel der Friedensbewahrung ist, erfuhren die Schüler in teils Nerven aufreibenden Diskussionen. Jeder hatte dabei eine wichtige Rolle zu übernehmen: innerhalb eines Staates als Regierungschef, Wirtschafts- oder Staatsminister, als Umweltminister oder Oppositionschef, andere hatten wichtige Aufgaben als Vertreter der Weltbank, der NGOs, wie Amnesty International und Greenpeace, als Teil der internationalen Presse oder als Generalsekretär der Polis-Welt.

Da galt es diplomatisches Geschick zu entwickeln, um dem eigenen Staat oder anderen Staaten aus friedensbedrohenden Situationen heraus zu helfen. Kommunikation, Kooperation und Toleranz wurden zu rettenden Instrumenten in einer Welt, deren Regionen von unterschiedlichsten Gefahren bedroht werden. Neben diversen Krankheiten, wie Fettleibigkeit als Folge ungesunder Fast-Food-Ernährung, galt es, das Burn-Out-Syndrom japanischer Arbeiter, den akuten Wassermangel arabischer Staaten, die organisierte Kriminalität als Folge sozialer und wirtschaftlicher Probleme, die Menschenrechte in China, Kindersoldaten in Afrika oder die Piraterie gegen internationale Handelsschifffahrt und weitere reale Probleme anzugehen.

Nach öffentlichen Reden zur Rechtfertigung ihrer Politik vor dem Weltforum sahen sich die Regierungschefs und Minister den Fragen der Öffentlichkeit ausgesetzt, wobei sich Umweltverschmutzung durch Müll, Rohstoffmangel, Staatsverschuldung und die ungleiche Verteilung der Agrarproduktion als Dauerprobleme etablierten.

Was brachte das Ganze? Die Schüler der Hohen Landesschule und des Albert-Einstein-Gymnasiums lernten nicht nur sich selbst gegenseitig bessern kennen, sondern viele Fakten und Hintergründe aktueller internationaler Konfliktfelder, wie sie in diesem Zusammenhang in den betroffenen Schulfächern Politik, Wirtschaft, Ökologie, Geografie und Deutsch nicht zu vermitteln sind. Und sie konnten stolz sein, scheinbar ausweglose Situationen nur deshalb überwunden zu haben, weil sie in langen Diskussionsrunden über ihre eigenen nationalen Schatten sprangen.