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„Verbrechen lohnt sich nicht!“

„Verbrechen lohnt sich nicht!“

Einen beeindruckenden Vortrag hielt der renommierte Kriminalgenetiker Dr. Harald Schneider, Leiter der Abteilung „DNA-Analytik“ beim Landeskriminalamt in Wiesbaden, im Biologie-Leistungskurs von Frau Grösser-Pütz.

Seit 1991 arbeitet der Molekularbiologe, der in Marburg studiert und ein mehrwöchiges Praktikum beim FBI in Quantico absolviert hat, beim LKA und half damals bei der Gründung der Abteilung zur Untersuchung des genetischen Fingerabdrucks. Aus den anfänglichen drei Mitarbeitern sind mittlerweile 70 geworden, was für Schneider ein eindeutiges Zeichen für die Wichtigkeit der DNA-Analytik ist. Er selbst bezeichnet den genetischen Fingerabdruck als den "wohl wichtigsten Sachbeweis in Straf- und Zivilverfahren". Neben der Überführung von Tätern betonte Schneider gegenüber den Zuhörern, dass auch die Entlastung von Tatverdächtigen sowie Anwendungen in der klinischen Diagnostik und Vaterschaftsfeststellung von großer Bedeutung sind.

Ein beeindruckender Beweis für den Erfolg von Dr. Schneiders Abteilung sind die Zahlen: In den über 30 Jahren unter seiner Leitung wurden mithilfe einer Methode, die ihren Ursprung in den 1980er Jahren hat und als "genetischer Fingerabdruck" bekannt ist, etwa 500 Tötungsdelikte und 4000 Sexualverbrechen aufgeklärt. Die Einführung dieser revolutionären Technologie gilt als eine der bedeutendsten Entwicklungen in der Kriminalwissenschaft und ist heute eine der wirksamsten Waffen im Arsenal forensischer Wissenschaftler, da sie kontinuierlich weiterentwickelt wird.

In seiner Aussage am Ende des Vortrags betonte er, dass Verbrechen sich nicht lohne und dass Täter, die jetzt nicht erwischt werden, in fünf bis zehn Jahren überführt werden könnten. Schneider ermutigte sein Publikum, Fragen zu stellen und zeigte in einer PPT zahlreiche Fälle, die ihn und seine Kollegen in über dreißig Jahren beschäftigt haben. Dabei stellte er stets Bezüge zur Praxis her und erklärte auch die Funktion der DNA-Analyse.

Für die Schülerinnen und Schüler wurde auf sehr anschauliche und eindrückliche Weise die Bedeutung der Molekulargenetik deutlich.