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Geschichten über das (Wo-)Anderssein – ein abwechslungsreicher Theaterabend an der Albert-Einstein-Schule

Maintal, den 23.06.2016

Am Donnerstagabend um 19 Uhr fand an der Albert-Einstein-Schule ein großer Theaterabend vor zahlreichen Zuschauern statt. Vor drei Jahren führte das Gymnasium das Fach „Darstellendes Spiel“ neben Musik und Kunst als weiteres musisches Fach in der Oberstufe ein. Im letzten Jahr gab es dann zum ersten Mal eine Aufführung („Macbeth“). Aufgrund des großen Interesses für das Fach öffnete sich in diesem Jahr der Vorhang sogar für drei Kurse der Q-Phase mit unterhaltsamen und nachdenklichen Stücken, die die inzwischen breite Theaterarbeit an der AES präsentierten.

Auf der Bühne setzen die Stücke nahezu gänzlich auf die Ausdrucksstärke der Jugendlichen, die allesamt keine Profis sind, sich aber viel angeeignet haben. In dem ersten Stück des Abends „Simpel“ ging es um einen geistig behinderten Jugendlichen, der gemeinsam mit seinem Bruder in eine Wohngemeinschaft einzieht. Mit viel Spielfreude brachten die Schüler die warmherzige und sehr unterhaltsame Geschichte des 22-jährigen „Simple“ (gespielt von Kevin Mosch) auf die Schulbühne, in der am Ende alle WG-Mitbewohner durch Simpels offenherzige Art zu sich selbst finden.

Während dem ersten Stück ein Roman von M.-A. Auriel als Spielvorlage diente, entstanden die beiden anderen Stücke aus Ideen der Schülerinnen und Schüler, also ohne Textvorlage. Im zweiten Stück „40 Minuten Verspätung“ etwa entwickelten die Jugendlichen Szenen zum Thema „Menschen am Bahnhof“ und fügten diese zu einer tiefsinnigen Collage über das Verlorensein in Menschenmassen und zufällige, lebensverändernde Begegnungen zusammen. Auf der Bühne zeigten die Darsteller mit dem Einsatz von chorischem Sprechen, Klang- und Tanzchoreografien, über welche unterschiedlichen Ausdrucksmittel sie verfügen.

Im letzten Stück des Abends mit dem Titel „2507 Kilometer“ ging es dann um die Flüchtlingsproblematik. Mit dem Einsatz von selbsterstelltem Videomaterial, das auf die Bühne projiziert wurde, gelang es den Schülern authentisches Material zu verwenden und ihre persönliche Auseinandersetzung mit dem schwierigen und aktuellen Thema in ausdrucksstarken Szenen zu vermitteln.

Durch die Stücke erhofften sich die DS-Kurse der AES, auf das Thema „Akzeptanz und Toleranz“ aufmerksam zu machen, was von dem Publikum mit begeistertem Applaus gewürdigt wurde. Für Getränke und Speisen in der Pause sorgten die DS-Kurse der E-Phase, die im nächsten Jahr auf der Bühne der Albert-Einstein-Schule stehen werden! Der diesjährige Theaterabend macht auf die nächsten Präsentationen neugierig.