Artikel - Soziales Engagement

Stolperstein-Verlegung

Am vergangenen Freitag fand in Hochstadt an der Hauptstraße 43 ...

Am vergangenen Freitag fand in Hochstadt an der Hauptstraße 43 eine bewegende Zeremonie zur Verlegung eines Stolpersteins statt, der an das Schicksal von Theodor Ausäderer erinnert. Obwohl dieser im Jahr am 23. Februar 1918 in Hanau getauft worden war, hat ihn dies nicht vor der Deportation ins Ghetto Theresienstadt geschützt.

Die Veranstaltung, an der Enkel der Familie Ausäderer, Pfarrerin Zander von der Ev. Kirchengemeinde Hochstadt, Frau Metzendorf als Vertreterin der Stadt Maintal,  zahlreiche Gemeindemitglieder sowie eine Abordnung des Albert-Einstein-Gymnasiums teilnahmen, wurde von Herrn Begemann vom Brüder-Schönfeld-Forum organisiert. Die Schülerinnen und Schüler des Religionskurses von Frau Förster-Geiss hatten sich im Unterricht seit August des letzten Jahres für den Geschichtswettbewerb mit Projekten zu religiösen Grenzen mit der Geschichte des Nationalsozialismus und der Bedeutung von Toleranz und Menschlichkeit auseinandergesetzt.

Bei der Stolperstein-Verlegung legten die Schüler ein klares Bekenntnis ab, sich als Christinnen und Christen aktiv gegen Ausgrenzung jeglicher Art einzusetzen. "Wir wollen uns dafür einsetzen, dass die unsichtbare Linie, die Religionen voneinander trennt, ausradiert wird, so dass Menschen in dem anderen einen Menschen sehen“, erklärten die Schüler. „Wir wollen uns dafür einsetzen, wenn Andersgläubige diskriminiert werden. So etwas wie damals darf nie wieder geschehen“. Eine Gedenkminute beendete dies Bekenntnis.

Die Zeremonie begann mit einer Ansprache von Herrn Begemann, der Informationen zur Person Theodor Ausäderers wie auch zur Lage der ehemaligen Synagoge in Hochstadt und dem Schulhaus (mit Mikwe) als letztem Wohnort der Familie gab.

Zeitgleich zur Stolperstein-Verlegung waren Schülerteams in Bischofsheim und Hochstadt unterwegs, um bereits verlegte Stolpersteine zu putzen. Das Messing der Stolpersteine läuft nämlich ohne Reinigung dunkel an und dann werden die Namen und Informationen unleserlich.

Das Stolperstein-Projekt ist ein KunstDenkmal des Künstlers Gunter Demnig, das darauf abzielt, das Bewusstsein für die Geschichte der Judenverfolgung und die Notwendigkeit von Toleranz und Respekt in der Gesellschaft zu schärfen. Die Schüler des Religionskurses haben mit ihrem Engagement ein starkes Zeichen gesetzt, das über die Grenzen der Schule hinaus Wirkung zeigt.

Frau E. Förster-Geiss