Neuigkeit

"Schüler-Reporterinnen treffen Autoren"

Die beiden Schülerinnen Annalena Lang (9E) und Alisa Scharf (8G) berichten von der diesjährigen Reihe "Literatur im Gespräch - Leser treffen Autoren". Seit dem Schuljahr 2016/17 nehmen die beiden an der AG "Schreibkunst" unter der Leitung von Frau Nußbaum und dem erfolgreichen Poetry-Slammer Lars Ruppel begeistert teil. Nun konnten sie ihr Können als Reporterinnen beweisen. Sie trafen die Jugendbuchautoren Nils Mohl und Dirk Reinhardt.

Mädchen und Jungs mit beeindruckend viel Mut

Der Autor Dirk Reinhardt im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern der Albert-Einstein-Schule

Am Mittwoch, den 15. November, besuchte uns der Historiker sowie Kinder- und Jugendbuchautor Dirk Reinhardt an der Albert-Einstein-Schule. Im Rahmen der jährlichen Veranstaltungsreihe „Literatur im Gespräch - Leser treffen Autoren“ stellte er uns seinen 2012 erschienenen Roman „Edelweißpiraten“ vor und nahm uns mit auf eine Reise in unsere düstere Vergangenheit.

Die auf wahrer Begebenheit beruhende Geschichte ereignete sich im 2. Weltkrieg. Eine Gruppe Jugendlicher schloss sich zusammen, um Widerstand gegen das damals herrschende System zu leisten. Sie widersetzten sich den Pflichten der Hitlerjugend und kämpften für ihre Ideale und die Meinungsfreiheit, indem sie im geheimen und möglichst unauffällig Aufklärungsarbeit ausübten, was mit einem sehr großen Risiko verbunden war. Eine „Untergrundszene“, dessen Anhänger keine zukünftigen Soldaten des nationalsozialistischem Regimes sein wollten, beabsichtigte, so viele wie möglich darauf aufmerksam zu machen, dass etwas nicht stimmte und dass es Zeit war, Widerstand zu leisten.

Als Dirk Reinhardt von den Edelweißpiraten erfuhr, weckte ihre Geschichte sein Interesse. Er versuchte sich über sie zu erkundigen, fand jedoch heraus, dass sie, im Gegensatz zu den Geschwistern Scholl, relativ unbekannt waren. So entschied er, selbst zu recherchieren und am Ende entstand ein Roman. Doch Reinhard wollte nicht nur den Nationalsozialismus aus einer neuen Perspektive, die der jungen Freiheitskämpfer, zeigen. Für ihn ist das Thema Widerstand gegen Diktaturen und Rechtsextremismus derzeit wieder sehr aktuell. Die Geschichte der mutigen Jungs und Mädchen der Edelweißpiraten sollte daher auch heute erzählt werden und nie vergessen werden.

A. Scharf, 8g, AG „Schreibkunst“

„Literatur im Gespräch – Leser treffen Autoren“

Jugendbuchautor Nils Mohl zu Gast an der AES

„Das tolle am Schreiben ist, dass man sich sein Leben so schreiben kann, wie es einem in den Kram passt.“

(Nils Mohl)

Am 2. November stellte Nils Mohl sein Buch „Es war einmal Indianerland“, für das er mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde, an der AES vor. Danach zeigte er den Trailer der Verfilmung, die seit dem 26. Oktober 2017 in den Kinos zu sehen ist.

Der Roman handelt von einem 17 jährigen Jungen, der in einem Hochhaus am Stadtrand lebt und Profiboxer werden will. Es ist Sommer und er lernt zwei Mädchen kennen: Jackie, die ihm den Kopf verdreht, und Edda, die ihm hilft, als sein Vater die Stiefmutter im Streit umbringt. Aus Furcht vor der Polizei taucht er unter und sein Sohn beginnt ihn zu suchen. Dabei meint er immer wieder diesen Indianer mit der Adlerfederkrone zu sehen. – Ist das erwachsen werden?

Über dieses Thema schreibt der Autor mittlerweile gerne. Er sagt, dass man ein Leben lang erwachsen werde. Nach der Lesung durften ihm die Zuhörer Fragen stellen und er erzählte, dass er bis vor 3 ½ Jahren hauptberuflich als Werbetexter gearbeitet hat. Als er seinen ersten Roman veröffentlichten wollte, habe er 4 Jahre lang nach einem passenden Verlang gesucht. Bei seinem Buch „Es war einmal Indianerland“ sei das schneller gegangen. Und auch zu der Verfilmung ist es durch einen glücklichen Zufall gekommen. Ein Junge habe damals seinen Roman gelesen und dann zu seiner Mutter gemeint, dass dieses Buch unbedingt verfilmt werden müsse. Die Mutter des Jungen war Filmproduzentin!

Mittlerweile ist Nils Mohl Theaterautor, Drehbuchautor, Dozent und Schriftsteller.

In seinem Leben war 17 ein sehr lebendiges Alter und Sport spielte damals eine wichtige Rolle für ihn. Und auch ein ähnlicher Mord wie in dem Roman ereignete sich bei einem Bekannten von ihm. So bediente er sich beim Schreiben einige Male seines eigenen Lebens.

Mit der Verfilmung ist er sehr zufrieden. Das liege seiner Meinung nach vor allem auch an den tollen Fähigkeiten des Hauptdarstellers. Leonard Schleicher, der den 17-jährigen Boxer spielt, habe für den Film Monate lang hart trainieren müssen, um die Rolle verkörpern zu können. 

 

Annalena Lang, AG „Schreibkunst“, 9E