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Faszination und Kontrollverlust – die Versuchung des Internets

Öffentlicher Vortrag und Pädagogischer Tag an der AES finden positives Echo

 „Hauptsache online – Internet zwischen Faszination und Kontrollverlust“ – unter diesem Thema fand am Mittwoch, den 27. März im Atrium der Albert-Einstein-Schule ein öffentlicher Vortrag statt, zu dem Eltern, Pädagogen und Interessierte aus Maintal eingeladen worden waren.

Was machen unsere Kinder im Internet – was macht das Internet mit unseren Kindern? Verbieten? Begrenzen? Vertrauen und laufen lassen? Wie können wir unsere Kinder darin unterstützen, einen verantwortlichen Umgang mit PC und Internet zu erlernen? Diesen Fragen widmete sich der Diplom-Pädagoge Eberhardt Freitag, Leiter von „return“, der Fachstelle Mediensucht Hannover, in der gut besuchten Präsentation. In seinen Ausführungen bot Freitag wertvolle Hilfestellungen bei der Bewältigung des Themas Mediennutzung, das in vielen Familien, aber auch in der Schule ein mitunter anstrengendes Dauerthema ist.

Einen Tag später setzte sich das gesamte Kollegium der Albert-Einstein-Schule im Rahmen eines Pädagogischen Tages unter Leitung von Freitag und seinem Kollegen, dem Erzieher und Jugendreferenten Dietrich Riesen, mit dieser Thematik auseinander.  Medienmündigkeit und Sucht, Erklärungsmodelle (Belohnungssystem und Bedürfnisse), Praxisfragen (aus dem Schulalltag), Social Media (Einflüsse auf den Schulalltag). Computerspiele und Internetpornografie bildeten hier die Schwerpunkte der Arbeit.

Freitag bewertete den viel gebrauchten Terminus der „Medienkompetenz“ sehr kritisch, da oft unklar bleibe, was genau damit gemeint sei. Er plädierte dafür, eher den Begriff der „Medienmündigkeit“ zu verwenden. Insgesamt sei festzustellen, dass die Verfügbarkeit des Mediums die Reife des Kindes oftmals übersteige. Aufgabe der Eltern sei es, zu begrenzen, zu begleiten und am Ende loszulassen. Dabei sei nicht immer leicht erkennbar, in welchem Alter welches erzieherische Mittel individuell das geeignete zu sein scheine. Freitag zog einen drastischen Vergleich heran: Kein Elternteil würde ein Kind mit einer Axt allein lassen, mit dem Internet, dessen Gefahren kaum einschätzbar seien, würden die Kinder aber oft sehr wohl allein gelassen.

Sowohl der öffentliche Vortag als auch der Pädagogische Tag stießen auf ein positives Echo, da die Referenten einen breit gefächerten Input in die Thematik geben konnten. Ein besonderer Dank gilt dem Stufenleiter der 9. und 10. Klassen, Tobias Pfitzner, der für die professionelle Planung, Organisation und Durchführung der beiden Veranstaltungen verantwortlich zeichnete.

Bernhard Siever