Neuigkeit
Studienfahrt London 2025 zwischen Tea Culture, Tube und Tower
“London calling, yes, I was there too
You know what they said?
Well, some of it was true” (song “London Calling” by The Clash)
Die Stadt, die sehr viele Künstler, u.a. zum Kreieren neuer Songs, inspiriert, wurde zum Reiseziel von 41 Schülerinnen und Schülern des 9. Jahrgangs des Albert-Einstein-Gymnasiums Maintal.
Mit Beginn des zweiten Halbjahres startete der Vorbereitungskurs „English+“ für die einwöchige Fahrt Ende Juni 2025. In diesem haben wir uns allerhand Dinge angeschaut, die für unseren Aufenthalt von Bedeutung sein könnten. Und das waren sie auch, insbesondere der Einblick in den dortigen Personennahverkehr. Denn in London gibt es die bekannte „Tube“, die sich als sehr hilfreich für das von A-nach-B-Kommen herausstellte.
Außerdem war das Leben in Gastfamilien ein Thema. Obwohl wir in diesen, anders als bei den Austauschen mit Reus und Lyon, nur gegessen und geschlafen haben, wollten wir natürlich einen guten Eindruck hinterlassen und uns auf typischen britischen Smalltalk vorbereiten.
Selbstverständlich hat man auch einen Einblick in die typisch britische Lebensweise bekommen, denn frei nach dem Motto „some of it was true“, erkannten wir Dinge aus Erzählungen der Lehrkräfte wieder: Teppichböden im Badezimmer, der Nachmittagstee, rote Busse, berüchtigter Regen, der britische Humor…
Um aber erst Realität und Klischee unterscheiden zu können, musste eine 15-stündige Anreise überstanden werden, die an einem Sonntagmorgen um 3:30 Uhr begann. Nachdem die Landesgrenzen der Niederlande, Belgiens und Frankreichs überquert waren und niemand bei der knapp zwei-stündigen Überfahrt von Calais nach Dover seekrank wurde, erreichte man um 19 Uhr Croydon, einen Stadtteil im Süden Londons, in dem die Gastfamilien einen willkommen hießen.
Der Montag begann, genauso wie die nächsten Tage, pünktlich um 8 Uhr auf dem Parkplatz
des Supermarkts Sainsbury‘s. Jeden Tag unternahmen wir vormittags etwas mit der gesamten Gruppe, der restliche Tag durfte frei in Gruppen von mindestens vier Personen gestaltet werden, bis wir uns wieder um 18:15 Uhr bei Sainsbury´s trafen, um danach zurück in die Gastfamilien zu gehen.
Am Montag unternahmen wir eine Stadtrundfahrt durch das Zentrum Londons mit dem eigenen Reisebus. Alle bekannten Sehenswürdigkeiten, sei es das London Eye, die Houses of Parliament mit Big Ben oder der Tower of London, konnte man nach jahrelanger Betrachtung im Englischbuch nun direkt vor sich sehen. Das Highlight, mit dem die Tour beendet wurde, war die Wachablösung „Changing of The Guards“ vor dem Buckingham Palace.
Am Dienstagmorgen begrüßte uns der britische Regen. Glücklicherweise war dieser bei Ankunft im Zentrum Londons weitergezogen, sodass man seinen Vormittag im Tower of London genießen konnte. Allerdings kann man es nicht als „genießen“ bezeichnen, wenn man heute daran denkt, dass es einst ein Gefängnis war, in dem mehr als nur manchmal gefoltert und geköpft wurde. Wie in einem Museum entdeckte man einige Relikte, die an diese grausamen Taten erinnerten. Anders als in einem Museum konnte man aber die Geschichte dort erleben, wo sie auch wirklich passiert ist. Heute werden in einem Gebäude dieser beeindruckenden Burg die Kronjuwelen der Royal Family für Besucher ausgestellt.
Der Mittwoch verging innerhalb kürzester Zeit in der Universitätsstadt Oxford. Eine kleine Führung durch die im Vergleich zu London ruhige Stadt, endete im Trinity College der University of Oxford. Wusstet ihr, dass es dort eine Bibliothek gibt, zu der nur Studenten Zugang haben und keine Bücher diesen Raum verlassen dürfen und, dass an ganz vielen Orten dieser Stadt Harry Potter gedreht wurde?
Der nächste und letzte Tag begann in Greenwich am Museumsschiff Cutty Sark, bekannt aus dem Schulbuch! Wir konnten dort authentische Eindrücke über das Handelsschiff aus dem 19. Jahrhundert erhalten. Die darauffolgende Schiffsfahrt auf der Themse in Richtung Houses of Parliament, während der wir noch einmal die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Londons aus einer neuen Perspektive betrachten konnten, konnte uns auch ein kurzer Regenschauer nicht verderben. Zu unserem Glück war dieser im Moment des Anlegens vorüber, sodass wir unsere letzten Stunden in London nicht klischeevoll im Regen verbringen mussten.
Wie bereits oben erwähnt, waren alle Tage mit Freizeiteinheiten geplant worden, so dass man sich in kleinen Gruppen in das vielfältige Londoner Geschehen mischen konnte:
Während manche von uns die chinesische Küche in Chinatown testeten, machten andere die englische Zeil „Oxford Street“ unsicher. Die beiden bekannten Märkte „Camden Market“ und „Borough Market“ sowie die belebte „Brick Lane“ waren auch beliebte Ziele unter uns. In der Stadt der roten Doppeldeckerbusse durfte als Souvenir auch nicht der Paddington Bär fehlen, ein Must Have für viele von uns. Einige überwanden auch ihre Höhenangst, als sie mit den Cable Cars fuhren – eine Gondel über der Themse, mit der man innerhalb weniger Minuten in die Nähe der O2-Arena in Greenwich gelangt.
Die Bandbreite an Möglichkeiten in London war immens, doch die Zeit dort begrenzt, denn so schnell, wie sich das Wetter dort veränderte, verging auch die Woche. Zwar vergoss niemand solch große Tränen, wie manch eine Wolke über London, trotzdem waren alle weniger begeistert von der Abreise am Donnerstagabend um 20 Uhr, da vier Tage definitiv zu wenig waren, um sich die Schönheit des Ortes anzuschauen.
Die Englandfahrt war eine große Freude für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der AG „English+“. Wir haben festgestellt, dass nicht nur unsere sprachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten in London gefragt waren, sondern London forderte von uns auch unsere kulturelle Toleranz und Offenheit. Denn nur so lernten wir den Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, die London ihr Zuhause nennen.
Selin Yalta