Neuigkeit
"Alle Wissenschaft ist nur eine Verfeinerung des Denkens des Alltags." - Albert Einstein
Nach längerem Denken kommt man auf den Hintergrund dieser Aussage.
Das einfache Wasserkochen, den Weg der Luft beim offenen Fenster, die Gravitation...
Diese aufgeführten Beispiele finden ihren Ursprung in den Naturwissenschaften bzw. der Chemie und Physik wieder. Dass man allerdings solch Phänomene nicht nur mit komplizierten Formeln beweisen kann, sondern auch praktisch, konnten einige Viertklässlerinnen und Viertklässler der benachbarten Grundschulen feststellen.
Im Januar und Februar dieses Jahres fand das alljährige Projekt "Einsteinchen" statt, bei dem chemische und physikalische Experimente unter Anleitung einiger Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 9 und 10 mit den angehenden Fünftklässlerinnen und Fünftklässlern durchgeführt wurden.
Damit die 9./10. - Klässlerinnen und Klässler eine gute Anleitung geben können, mussten sie erst einmal mit den Experimenten vertraut gemacht werden. Dazu diente ein Nachmittag vor den Weihnachtsferien. Neben dem eigentlichen Experiment war auch die altersgerechte Erklärung ein wichtiger Punkt, damit nicht nur die Praxis, sondern auch die Theorie verstanden wird.
Am Ende erhielten 48 Schülerinnen und Schüler mit der Teilnahme die "Eintrittskarte", um am Einsteinchen teilnehmen und maximal vier von folgenden Grundschulen besuchen zu können:
- Büchertalschule in Wachenbuchen
- Fritz-Schubert-Schule in Hochstadt
- Sterntalerschule in Büdesheim
- Struwwelpeterschule in Niederdorfelden
- Villa Kunterbunt in Bischofsheim
- Waldschule in Bischofsheim
Pünktlich zur ersten Stunde trafen alle in den jeweiligen Grundschulen ein.
Nach einem kurzen Aufbau in dem für das Einsteinchen bestimmten Raum, z.B. der Werkraum in der Struwwelpeterschule oder der Schulküche in der Villa Kunterbunt, wurden die Viertklässlerinnen und Viertklässler aus ihren Klassenräumen abgeholt.
Auf eine kurze Vorstellung und Einweisung folgten die eigentlichen Experimente.
Diese waren in Stationen aufgeteilt, abwechselnd Chemie und Physik, bei denen sie von den 9./10. – Klässlerinnen und Klässlern begrüßt wurden.
Das Ziel war, dass die angehenden Einsteinerinnen und Einsteinern in Kleingruppen den Großteil eigenständig erforschen können.
Das taten sie auch bei allen Stationen mit großer Freude:
Butter herstellen
Diese Station war nicht nur bei den Viertklässlerinnen und Viertklässlern sehr beliebt. Aus einfacher Sahne wurde Butter, die aus einfachem Schütteln eines Gefäßes entstand. Danach durfte man es auch mir Baguette probieren. Natürlich wurde auch der chemische Teil erklärt, also, dass kleine Moleküle in der Sahne sich durch das Schütteln zusammensetzen und eine feste Konsistenz ergeben.
Magnetismus
Hier wurde ein eigener kleiner Kompass erstellt. Mit einem Stabmagneten wurde über eine Stecknadel gestrichen, die in ein Styroporstück gestochen wurde. Wenn man dies auf Wasser legte, richtete sich der Kompass nach dem Erdmagnetfeld aus, weil die Nadel magnetisiert wurde. Zum Schluss fand ein Schiffchen-Wettrennen statt.
Natron
Bei dieser Station fanden mehrere kleine Experimente statt.
Beim ersten wurde Natron in einem Reagenzglas erhitzt und das entstandene Gas in ein weiteres Reagenzglas gegeben. Danach konnte man beobachten, wie eine kleine Flamme aufgrund des entstandenen Kohlenstoffdioxids erlischt.
Auch beim nächsten Experiment konnte man das Erlischen einer Flamme beobachten. Diesmal war es eine Kerze, die in einem Becherglas umgeben von Natron lag. Auf das Natron wurde Zitronensaft getropft, wodurch die Kerze ihre Flamme verlor.
Zum Schluss gab es noch selbstgemachten Brause.
Rotkraut oder Blaukraut
Auch diese Station war sehr beliebt. Gekochter Rotkrautsaft sollte in verschiedene Reagenzgläser gegeben werden, die mit unterschiedlichen Flüssigkeiten und Feststoffen, wie z.B. Zitronensaft, Essig oder Waschpulver, gefüllt wurden. Beobachten konnte man eine Farbveränderung in den verschiedenen Reagenzgläsern. Der eigentliche "Wow-Effekt" war allerdings ein kleiner "Vulkan" bzw. das Aufsteigen der Farb-Lösungen, wenn man alles miteinander vermischt hat.
Wärmelehre
Die Wärmelehre umfasste auch kleinere Experimente.
Als erstes wurde das Temperaturempfinden getäuscht, indem beide Hände in eine je warme und kalte Schüssel gelegt wurden und danach ein Temperaturwechsel nach dem Legen in eine lauwarme Schüssel festgestellt wurde.
Danach "explodierte" ein Farbvulkan, der in der Lieblingsfarbe der Kinder mit warmem Wasser in einem Becher getönt wurde. Dieser Becher wurde dann in einen weiteren, größeren Behälter mit kaltem Wasser gelegt. Dadurch verdeutlicht sich, dass das warme Wasser, genauso wie warme Luft, nach oben steigt. Diesen Punkt konnte man auch bei der darauffolgenden Teebeutelrakete erkennen.
Nachdem jede Gruppe an jeder Station experimentiert hatte, wurde noch der Klassensieger des Schiffchen-Wettrennens gekürt. Und damit war dieser spannende Tag zumindest für die Grundschüler beendet, während er für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 noch etwas weiterging. Denn abbauen und aufräumen musste man letztendlich auch.
Aber dann, nach einem anstrengenden, aber erfolgreichen Tag verließen auch sie, wie die Grundschülerinnen und Grundschüler kurz zuvor, den Raum mit einem Lächeln im Gesicht.
Selin Yalta