Neuigkeit
Kriminalbiologie – bekannt am Albert-Einstein-Gymnasium …




Die Wahlpflichtfächer des diesjährigen neunten Jahrgangs des Albert-Einstein-Gymnasiums wurden erstmals mit dem Pilotprojekt „Soziales Engagement“ versehen. Ziel ist es, sich selbst mehr zu entfalten und gesellschaftlich, sei es in der Schule, im Seniorenheim oder in der KiTa, etwas beizutragen.
Einer dieser Wahlpflichtfächer ist „Crime Time – Tatort Schule“ von Frau Grösser-Pütz und beschäftigt sich, genauso wie der Wahlpflichtkurs des 10. Jahrgangs, mit Kriminalbiologie. Anders als dieser, wird hier aber nochmal eine Schippe daraufgelegt. Denn die Aufgabe bestand darin, eigene kriminalbiologische Experimente in Kleingruppen vorzubereiten, um diese danach in Einrichtungen, wie Seniorenheimen, Kindergärten und Schulbetreuungen, durchzuführen. Dabei war darauf zu achten, dass diese der Einrichtung entsprechen, also in eine Geschichte verpackt und altersgerecht sind. Während eine Mord-Geschichte im Seniorenheim in Ordnung ist, wäre für den Kindergarten eher die Frage „Wer hat den Keks gestohlen?“ angemessener.
Nachdem die Einrichtung gefunden und Geschichte und Experiment im ersten Halbjahr vorbereitet wurde, kam es im Frühjahr zur Praxis. Danach werden für die Teilnahme an der MINT-Messe Präsentationen erstellt werden.
So bekamen die 3. und 4. Klässlerinnen und Klässler der Schulbetreuung in Niederdorfelden einen Einblick ins Mikroskopieren, während sie den spannenden Fall lösten, wer die Kekse gestohlen hat.
Der erste der fünf Nachmittage war für die Vorbereitung und Absprache vor Ort, genauso wie das „Testen“ des Experiments.
Nach einigen Anpassungen konnten die nächsten drei Nachmittage erfolgreich für das Erlernen des Mikroskopierens genutzt werden. Anfangs noch mit fertigen Präparaten, aber dann hatten sie auch die Chance, eigene Präparate herzustellen. Damit wurde ihnen noch einmal sehr stark verdeutlicht, wofür ein Mikroskop verwendet wird, wie sehr die alltäglichen Gegenstände vom Schulhof und aus dem Klassenzimmer verkleinert werden können.
Die „Premiere“ war der letzte Termin, bei dem all das gesammelte Wissen in Bezug auf die Kriminalgeschichte angewendet wurde.
Angefangen wurde mit einem Brief eines fiktiven Detektivs, der die Aufgabe der Schüler*innen beschrieb. Zum Lösen des Kriminalfalls, wer denn nun die Kekse gestohlen hat, haben sie in Gruppen verschiedenste Präparate mikroskopiert und Bildern zugeordnet. Wenn ihr Lösungsvorschlag richtig war, gab es den nächsten Hinweis, um die Verdächtigen genauer unter die Lupe zu nehmen. War ihr Lösungsvorschlag falsch, starteten sie einen neuen Versuch. Am Ende, als nur noch zwei Verdächtige übrigblieben, war ihr theoretisches Wissen in Form eines Wortgitters gefragt. Denn in diesem befanden sich nicht nur wichtige Begriffe fürs Mikroskopieren, sondern auch der Name des eigentlichen Täters.
Die Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klassen haben mit großem Interesse und Eifer die Welt der Kriminalbiologie erforscht.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich am Anfang des Schuljahres etwas enttäuscht darüber war, dass wir nicht Kriminalbiologie so durchnehmen würden, wie es typischerweise der Fall ist, wie man es auf der Homepage liest oder von Schülerinnen und Schüler der älteren Jahrgänge erzählt bekommt.
Doch nach kurzer Zeit sah ich die Vorteile. Sei es das eigenständige Organisieren oder Bewerben, diese Eigenverantwortung und Selbsttätigkeit hat mir sehr gefallen. Dadurch hatte man das Gefühl, nicht mehr so „kindlich“ behandelt zu werden bzw. von dem/der Lehrer/ der Lehrerin nichts vorgefertigt zu bekommen, wie im normalen Frontalunterricht, sondern anders als das Wurzelziehen in Mathematik, etwas für die spätere Karriere mitzunehmen.
Mir hat die Zusammenarbeit mit der Schulbetreuung der Struwwelpeterschule in Niederdorfelden eine große Freude bereitet, weil sie u.a. sehr zuvorkommend und verständnisvoll gegenüber uns waren und auch jetzt noch sind.
Selin Yalta